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Andenken an +Peter Schmidt aus Bamberg

 

 

 

 

 

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Peter Schmidt (1933 – 2011)

-peter-schmidt.jpg(von Dr.Petr Rojik) 

Peter Schmidt wurde am 20. April 1933 in Marienbad geboren. Aufgewachsen ist er jedoch bei seinen Eltern in Graslitz, wo sein Vater Lehrer war. Nach der Vertreibung lebte Peter in Bamberg, Ebermannstadter Str. 12. Peter folgte seinen Vater im Lehrerberuf. Er kehrte oft und gern mit seiner Gattin Annemarie in die Heimat zurück. Besonders nach der Wende 1989 haben beide viele wahre Freundschaften mit den Deutschen und Tschechen angeknüpft. Peter und Annemarie Schmidt waren im Heimatverband der Graslitzer in Deutschland engagiert, sie haben moralisch die deutsche Volksgruppe in Tschechien unterstützt, Peter unterrichtete einige Jahre in Graslitz Deutsch, schrieb viele heimatkundliche Beiträge in Zeitungen und Zeitschriften in Deutschland und Tschechien und schrieb ein Buch über Bamberg. Wir haben Peter in Erinnerung als aktiven, immer hilfsbereiten Humanisten mit Sinn für Humor. Wir erinnern uns, dass er die Zeit um seinen 70. Geburtstag mit geistlichen Übungen im Kloster Tepl erlebte. Peter Schmidt starb am 2. Februar 2011, kurz nach dem Tod seiner untrennbaren Annemarie.

 Peter Schmidt engagierte sich in der politisch heiteren Zeit nach der Wende 1989 für die Graslitzer Ortsgruppe des Kulturverbandes der ČR-Bürger deutscher Nationalität. Dies beweist ein Artikel von Hilde Fridrich aus dem Jahr 1992 im deutschen Wochenblatt „Prager Volkszeitung“. Davon zitieren wir: „Dann kam der 10. Oktober (1992), und wir trafen uns zu unserem großen Freundschaftstreffen mit unseren Gästen aus Bamberg, unter ihnen der Organisator Herr Peter Schmidt, Referent der jungen Generation und Stellvertreter des HV-Vorsitzenden. Der große Saal des Kulturhauses in Graslitz war bis auf den letzten Platz besetzt, denn es kamen die Mitglieder des Kulturverbandes aus ganz Westböhmen. Als Gastgeber gestalteten wir den ersten Teil des Nachmittags. Der Chor erntete großen Beifall, ebenso die Bamberger Sänger mit ihren Egerländer Mundartliedern. Unterstrichen wurde das ganze von den Tänzen der Moidle und Buam aus Veitshöchheim, die in Tracht auftraten…“ Dieselbe Veranstaltung beurteilte allein Peter Schmidt in derselber Zeitung so: „Man besuchte die KV-Gruppe in der Musikstadt Graslitz… Wir brachten mit unseren Egerländer Mundartliedern ein echtes Kontrastprogramm zu den Erzgebirgsliedern der Graslitzer Sängerinnen unter der Leitung von Edeltraud Rojíková… Unsere Bamberger Musikanten spielten bis weit über 18 Uhr ihre flotte Weisen, und alt und jung tanzte mit viel Freude. Karl Nausch musste immer wieder an die notwendige Heimfahrt erinnern. Die Freude schien kein Ende zu finden. So ist es, wenn Menschen, ganz gleich, woher sie kommen, Spaß am Tanzen, Singen und an der Musik haben. Wie heißt es doch? ‘Böse Menschen kennen keine Lieder.’… Es war bestimmt ein Erfolg für alle, für die Menschen drüben und hüben. So sind meiner Meinung nach grenzüberschreitende Aktionen gedacht. Die Menschen sehen sich nach der langen Trennungszeit wieder. Man freut sich an dem, was geboten wird, und ist zufrieden und glücklich. Dabei spielen Geld oder die Kosten nur eine sekundäre Rolle. Ob dies auch von den ‘Oberen’ so empfunden und bemerkt wird? Ich kann nur hoffen!…“

 Edeltraud Rojíková, die Vorsitzende des KV in Graslitz, schrieb 1995 über Schmidt einen Artikel in die Prager Volkszeitung. Im Titel heißt es: „Peter Schmidt – ein Lehrer mit Leib und Seele. Bamberger Rentner erteilt in Graslitz Deutschunterricht kostenlos“. Im Beitrag wird geschrieben: „Als mir unser Freund Peter Schmidt aus Bamberg seine Absicht mitteilte, in Graslitz Deutschunterricht zu erteilen, sah ich diesem Plan nicht mit großer Hoffnung auf Erfolg entgegen. Doch als Peter sagte, er wolle diesen Unterricht kostenlos erteilen, war ich platt. Wie sollten wir das angehen? Zuerst wollten wir den Sekretär der Stadt Graslitz um Rat fragen. Da fanden wir gleich Unterstützung, und Herr Havel brachte die Anzeige sofort in die „Graslitzer Nachrichten“. Außerdem versprach er uns, einen Raum zu stellen. Dann liefen die Anmeldungen bei Stadtamt ein, zuerst sieben, dann wuchsen sie nach und nach auf 25 an. Unter den Interessenten sind Schulkinder, Angestellte, Arbeiter, Rentner. Noch im Mai begann Herr Schmidt, Lehrer mit Leib und Seele, mit dem Unterricht. Er findet jeden Dienstag nachmittags von 16 bis 17.30 Uhr statt. Pfarrer Peter Fořt war bereit, unseren Lehrer im Pfarrhaus übernachten zu lassen, denn wir wollten so viel wie möglich Ausgaben sparen. Es ist fast unbegreiflich, aber Herr Schmidt hält den Unterricht kostenlos, zahlt seine Auto- bzw. Bahnfahrt von Bamberg nach Graslitz aus eigener Tasche und stellt seinen privaten Projektor zur Verfügung. Außerdem bringt Frau Schmidt jede Menge deutsche Bücher in die Stadtbibliothek in Graslitz – umsonst und schon jahrelang. Das es in heutiger Zeit noch solche Menschen gibt! Dankeschön all das zu sagen, ist wohl sehr wenig. So wünschen wir beiden von ganzem Herzen feste Gesundheit. Wir hoffen, dass ihr guter Wille immer mit Dank und Anerkennung belohnt wird. Neben dieser Arbeit bemüht sich unser Freund um Verständigung zwischen den deutschen Verbänden in der ČR und steht uns auch immer mit Rat und Tat zur Seite. Die Leser der Volkszeitung kennen Herrn Schmidt auch von seinen Beiträgen.“

 Im Jahre 1998 meldete sich Peter Schmidt in die Graslitzer Ortsgruppe des Kulturverbandes, wohin er eigentlich schon jahrelang mit seiner Gattin gehörte. Für alles, was er für die Graslitzer Region getan hat, verdient er unsere dauerhafte Erinnerung und herzliches Dankeschön.

 Bild. Goldene Hochzeit, Bamberg 2009: Annemarie und Peter Schmidt mit Tochter Bettina und Sohn Jürgen

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 Abschied vom einem und Wiedersehen auf dem anderen Ufer.

Ein lieber Mensch mit schönem Antlitz und weichen Augen schaut vom kleinen Bild auf jenen von uns. Peter Schmidt, in Marienbad geboren und in Bamberg verstorben. Wie sein Vater - Lehrer. Wie auch wir - immer Schüller geblieben. Immer vorbereitet, nicht nur für’s Leben, Unterricht, Reißen, sondern auch für den letzten Weg. Mensch offen für diese Welt, Christ, der Gott voll in sein Leben eintreten ließ. Die Nachricht hat uns überrascht, ob per Post oder per Anruf. Seine beiden Kinder übergaben seinen letzten Wunsch in dieser Äußerung: Sein Lebenswille schwand mit dem Verlust unserer geliebten Mutter. Gott hat in erlöst, er ist bei ihr. Der Trauergottesdienst fand am 7.2.2011 in Maria Hilf und dann am Friedhof von Bamberg statt. Im Geiste bleiben wir verbunden. Als Priester durfte ich ihm auf dem letzten Weg behilflich sein. Ich hätte nie geglaubt, dass im diesem Treffen auch der Wunsch von Vater Peter erfüllt wurde zur Freude seiner Tochter, die in den letzten Tagen, alles was nur möglich, für ihn getan hat. Für seine Freundschaft, für die Opferbereitschaft den weiten Weg per Auto, später mit Zug, nach Graslitz zum Deutsch Unterricht zu unternehmen nach der Wende, für seinen Optimismus und Liebe, möge ihn der liebe Heiland zu seiner guten verstorbenen Gattin bringen in Gottes Frieden. Und diesen Frieden und Ruhe für unsere Seelen wird auch Gott seinen engsten und uns schenken

P.Peter Fort

 
 


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